Kinder wachsen und das sehr schnell. Aber laut einer groß angelegten niederländischen Studie, die mittlerweile auf der ganzen Welt ihre Bestätigung fand, tun Kinder das nicht stetig und
gleichmäßig, sondern schubweise. Dabei entwickeln sie sich in diesen Phasen sehr rasant, sowohl körperlich als auch mental und dies hat oft eine negative Auswirkung auf deren Schlafverhalten.
Aber warum eigentlich?
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Bei Labormessungen haben Forscher in den Entwicklunsschüben immer einen enormen Anstieg in Gehirnaktivität der Babys registrieren können. Millionen neuer Neuronenverbindungen bilden sich in
dieser Zeit und so kommt es, dass Kinder teilweise über Nacht z.B. weiter sehen, ihre Bewegungen kontrollieren oder auch Zusammenhänge verstehen können. Kein Wunder, dass die Schlafqualität in
dieser Zeit leidet, zumal die ganze mentale Entwicklung ausschließlich im Schlaf und das auch noch in der Leichtschlafphase statt findet. Praktisch bedeutet es, dass die Tiefschlafphasen in den
Schüben kürzer werden, Kinder befinden sich viel mehr im Leichtschlaf und schlafen somit insgesamt oberflächlicher. Dies führt dazu, dass sie öfter wach werden, weil bereits jede Kleinigkeit der
Grund dafür sein kann. Oft fangen Kinder in den Entwicklungschüben damit an, am Tag nur 30 Minuten am Stück zu schlafen und man kann rein gar nichts dagegen unternehmen. Genauso kann es
passieren, dass die Kleinen den Tagesschlaf komplett verweigern und auch das ist eher normal.
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Das Ergebnis dieser rasanten Entwicklung ist meist eine neue Fähigkeit (oder auch mehrere). Und ob robben, krabbeln, stehen oder laufen - sie alle müssen ausgiebig geübt werden und das natürlich
mit Vorliebe in der Nacht:) Auch das ist ein guter Grund für unruhige Nächte und kurze Schläfchen am Tag. Häufig sind Kinder in diesen Phasen einfach eine längere Zeit mitten in der Nacht wach,
sind dabei eher ruhig, finden jedoch nicht in den Schlaf. Und auch da bleibt es den Eltern nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis das Kind genug geübt hat und es endlich sehr gut kann, dann
wird die Unruhe sich von selbst legen.
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Und noch ein guter Grund für schlaflose Nächte: insbesondere gestillte Babys neigen in den Entwicklungsschüben dazu, häufig wach zu werden und wollen öfter als sonst an die Brust. Kein Wunder,
denn sie wachsen sehr intensiv und brauchen mehr Nährstoffe. Durch das häufige Anlegen stellt sich die Milchproduktion bei der Mama um, indem sich sowohl die Menge als auch die Zusammensetzung
der Milch zum Ende dieser Phase an den gestiegenen Bedarf des Babys anpasst.
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GUT zu wissen: auch der Schlaf entwickelt sich während der Entwicklungsschübe mit und so ist es völlig normal, dass Kinder zum Ende eines Schubes plötzlich länger am Stück wach
bleiben können als zuvor. Wenn man das Kind also zur gewohnten Zeit hinlegt, ist es noch nicht müde und braucht länger zum Einschlafen - auch das ist ein Teil der Entwicklung.
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Sicher fordern diese Entwicklungsphasen von den Eltern immer viel Geduld und Ausdauer ab, aber wenn man weiß, dass jede Phase irgendwann zu Ende ist, fällt es einem doch einfacher, Verständnis
dafür aufzubringen und durchzuhalten. Grundsätzlich ist es mit mehr Problemen verbunden, wenn man gerade etwas an dem Schlafverhalten seines Babys zum positiven ändern möchte und ein
Enwicklungsschub kommt einem dabei in die Quere. Dabei kenne ich mittlerweile genug Beispiele, wo Kinder mit 6 oder 8,5 Monaten anfingen, in der Nacht durchzuschlafen, weil man an der
Einschlafsituation etwas verändert hat und das obwohl sie vorher nachts durchgehend nur mit der Brust einschlafen konnten und sich gerade mitten im Schub befanden. Der beste Zeitpunkt mit dem
Schlafcoaching anzufangen ist jedoch nach wie vor in der 27. Woche nach dem errechneten Entbindungstermin - > ganze 6 Wochen Schubfrei:)