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Zweifellos ist Stillen die beste Methode, ein kleines Baby zu beruhigen. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass das Weinen der einzige Weg ist, wie ein Baby
Sie auf ein aktuelles Problem aufmerksam machen kann. In den ersten Lebenswochen kann man nichts falsch machen. Wirklich. Alles, was die Mama macht ist richtig und man sollte dem Baby
so oft die Brust anbieten, wie man es selbst für richtig hält, denn zu viel Stillen geht gar nicht.
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Stillen ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, ein Baby zu beruhigen
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Versuchen Sie daher, Ihr Baby auch mal anders als nur mit Stillen zu beruhigen. Wenn Ihr Kleines gut zunimmt und nach dem Stillen zufrieden einschläft, aber bereits
nach einer halben Stunde wieder aufwacht, dann hat es wahrscheinlich noch keinen Hunger.
Wenn man jedes Mal zur Beruhigung stillt/Flasche anbietet, kann es dazu führen dass ein Baby:
- nur mit Brust oder Flasche im Mund einschlafen kann und keine Alternativen kennt
- immer nur kurz trinkt, aber dafür sehr oft - ein Muster, das sich sowohl durch den Tag als auch durch die Nacht zieht und zu häufigem Aufwachen
führt
Wenn nach der letzten Mahlzeit nur sehr wenig Zeit vergangen ist, Ihr Kleines aber unzufrieden ist, versuchen Sie zunächst zu verstehen, was ihm fehlen kann. Ist
die Windel voll? Ist es ihm vielleicht zu warm oder zu kalt? Wie lange ist das letzte Nickerchen her? - Ist das Baby vielleicht wieder müde und reif fürs Bettchen?
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Versuchen Sie eine von diesen:
1. Laufen Sie mit dem Baby auf dem Arm auf und ab, schaukeln/wiegen Sie es in einer Wippe oder Schaukel, legen Sie es in eine Wiege oder schieben in einem
Kinderwagen - Neugeborene können sich noch gut an die Gefühle in Mamas Bauch erinnern und können sich meist sehr gut in Bewegung beruhigen. Aber übertreiben Sie es nicht - wenn Sie zu intensiv
schaukeln oder wiegen, dann kann es eine ohnmachtähnliche Reaktion beim Baby auslösen, mit anderen Worten sein Nervensystem schaltet einfach ab, weil es überreizt ist. In diesem
Moment gleicht der Schlaf eher einer Stressreaktion und wird nicht die gewünschte Erholung und Regeneration für das Baby bringen.
2. Schalten Sie beruhigende Musik oder, was noch besser ist, weißes
Rauschen an. Das Rauschen vom laufenden Wasser oder Dunstabzugshaube tun es natürlich auch, solange man das als Erwachsender mitanhören mag.
3. Singen Sie Ihrem Baby leise vor oder machen Sie beruhigende Schhhhh-Geräusche.
4. Streicheln Sie Ihr Baby sanft. Eine beruhigende Babymassage wirkt manchmal richtige Wunder.
5. Viele Kinder beruhigen sich schneller, wenn sie sanft eingepuckt werden. Das enge Gefühl ähnelt dem
im Mutterleib und auch unruhige Händchen lassen sich so leichter sanft "bändigen" und lassen das Baby ruhiger Schlafen. Wichtig - es gibt Kinder, die das Pucken gar nicht mögen und da sollte man
es auch akzeptieren.
6. Wenn das Stillen unproblematisch läuft und Euer Baby älter als zwei Wochen ist, dann kann man ihm einen Beruhigungssauger (Schnuller, Nuggi, Luller) anbieten.
Zwar wechseln die Expertenmeinungen im Bezug auf den Einsatz von Schnullern laufend, jedoch ist und bleibt bewiesen, dass der Schnuller eine geradezu "magische" Einschlafhilfe ist. Er stillt
nicht nur das übermäßige Saugbedürfnis bei Babys, sondern ist auch eine gute Präverntionshilfe gegen plötzlichen Kindstod (SIDS).
7. Wenden Sie gleichzeitig mehrere Beruhigungsvarianten an (Licht dämmen, wiegen, pucken, Schnuller, weißes
Rauschen). Mehrere Methoden gleichzeitig angewendet können das Baby effektiver beruhigen, als eine einzelne.
8. Wenn nichts davon funktioniert, dann bieten Sie Ihrem Baby die Brust an. Wenn es sich aber bereits nach einpaar Saugbewegungen beruhigt, dann war es vielleicht
doch kein Hunger, sondern einfach die Gewohnheit, sich mit der Brust oder Flasche im Mund zu beruhigen.
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WENN GAR NICHTS HILFT UND DAS BABY WEINT WEITER
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Wenn eine der oben genannten Methoden innerhalb von 10 Minuten keine Besserung gebracht hat, dann versuchen Sie die Nächste. Wenn Sie aber selbst "über dem Punkt"
sind und weder klar denken noch konstruktiv handeln können, dann holen Sie am Besten Hilfe. Der Papa oder eine andere Person Ihres Vertrauens können so lange sich um Ihr Kleines kümmern, bis Sie
so weit sind, dass Sie wieder übernehmen können. Wenn Sie allerdings alleine zu Hause sind, dann legen Sie das Baby für einpaar Minuten in seinem Bettchen ab, wo es sicher liegen kann und geben
sich einpaar Minuten Zeit (gehen Sie kurz aus dem Zimmer, machen Sie ein Fenster auf und holen Sie tief Luft). Denken Sie daran, dass Ihr Baby Ihnen alles nachfühlen kann und die beste
Voraussetzung für ein ruhiges Baby ist eine ruhige Mama.