Experten warnen uns schon lange davor, die Kinder abends fernsehen zu lassen bzw. empfehlen besonders bei Kleinkindern auf Gadgets wie Tablet oder Smartphone zu
verzichten. Als Begründung wird meist Überreizung des Nervensystems und somit eine negative Auswirkung auf den bevorstehenden Schlaf genannt. Schließlich können Kinder das Aufgenommene nicht
immer gut "verdauen" und sind anschließend im Schlaf mit der Verarbeitung beschäftigt. Alpträume und Nachtschreck können zwei der vielen Folgen von einem unausgewogenen Medienkonsum sein. Dabei
lautet die offizielle Empfehlung: unter 3 Jahren - keine Bildschirmmedien!
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Es gibt aber noch einen guten Grund, besonders abends, vor dem Schlafengehen noch mehr darauf zu achten, ob und wie viel Bildschirmzeit - und das sowohl für Kinder
als auch für uns Erwachsene - DAS BLAUE LICHT - und warum?
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BLAUES LICHT
VERLANGSAMT DIE MELATONINPRODUKTION
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In unserem Körper laufen komplexe Prozesse ab, die dafür sorgen, dass wir müde werden und schlafen möchten. Dazu gehört zum Beispiel die Produktion des Hormons
Melatonin, das den Tag-Nacht-Rhythmus unseres Körpers steuert. Es sorgt dafür, dass unsere Muskeln sich entspannen und lässt uns durch mehr Tiefschlaf erholter aufwachen.
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Das Melatonin wird vor allem dann gebildet, wenn die Sonne nicht mehr scheint, denn Sonnenlicht enthält viel blaues Licht. Dieses blaue Licht senkt die
Melatoninproduktion. Displays elektronischer Geräte strahlen ebenfalls dieses blaue Licht ab. Wenn wir also vor dem Schlafengehen noch schnell unsere E-Mails checken oder bei WhatsApp mit
Freunden schreiben, denkt unser Körper, es wäre noch Tag und drosselt die Melatoninproduktion.
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BLAULICHTFILTER AUF SMARTPHONES UND GADGETS KÖNNEN HELFEN
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Um die negative Auswirkung vom blauen Licht zu verhindern, können wir abends natürlich einfach auf die Nutzung von Smartphones oder Tablets verzichten. Ein gutes
Buch tut es schließlich auch. Es gibt aber zum Glück mittlerweile Blaulichtfilter-Apps fürs Handy, die das blaue Licht des Handydisplays dimmen. Viele Smartphone-Hersteller haben eine
Funktion in ihre Betriebssysteme integriert, die nach Sonnenuntergang das blaue Licht aus der Bildschirmanzeige herausfiltert und nach Sonnenaufgang die ursprünglichen Bildschirmeinstellungen
wiederherstellt. Normalerweise kannst du auch selbst einstellen, in welchem Zeitraum der Blaufilter aktiv sein soll.
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Es gibt auch Open-Source-Programme für den Rechner, die unauffällig im Hintergrund die Farbtemperatur Eures Monitors regeln. Dabei erkennt das Programm automatisch
Euren ungefähren Standort, kann dadurch die Sonnenauf- und Sonnenuntergangszeit in Erfahrung bringen und dann dynamisch in den Dämmerstunden die Display-Einstellungen anpassen. Eins dieser
Programme für Windows-Rechner heißt LightBulb und steht z.B. bei Chip.de als kostenloser Download zur Verfügung (unbezahlte Werbung wegen Nennung). Auch die neueste Generation von Fernsehgeräten
verfügt über einen einstellbaren Blaulichtfilter - es lohnt sich also nachzuschauen und die Einstellungen nach den eigenen Wünschen zu ändern.